- Timestretching
- Timestretching[englisch, 'taɪmstretʃɪȖ; wörtlich »Zeitdehnung«], auch Timecorrection, technisches Verfahren in Sampling und HD-Recording, bei dem eine digitale Aufnahme zeitlich gerafft oder gedehnt wird, die Tonhöhe jedoch konstant bleibt; oder umgekehrt: bei gleich bleibender Dauer wird das Klangmaterial transponiert. Zur Anwendung gelangt das Timestretching u. a. zur Tonhöhenangleichung in Musikrichtungen, die gesampeltes Material (Patterns, Drum-Loops) bevorzugen (Techno) oder mit Liveinstrumentarium verbinden (Acidjazz), aber auch bei der Vertonung von Werbespots, wo Musik- und Sprachaufnahmen auf eine vom Bild vorgegebene Länge gebracht werden müssen.Eine Veränderung der Tonhöhe bei Schallaufzeichnungen geht naturgemäß mit einer Veränderung der Dauer einher (Variospeed bei analogen Geräten, Auslesegeschwindigkeit des Speicherinhalts bei digitalen Aufnahmen). Um den Effekt des Timestretching zu erzeugen, sind komplizierte Rechenoperationen zu bewältigen, in denen nach bestimmten Algorithmen Schwingungsformen analysiert und dann je nach Bedarf verlängert (ausschnittsweise kopiert) oder verkürzt (ausgeschnitten) werden. Die zeitliche Korrektur einer komplexen Stereoaufnahme stößt an die Grenzen der aktuellen technischen Gegebenheiten. Problematisch sind in jedem Fall Veränderungen von mehr als 20 %. Der Sampler S 1000 von Akai, Tokio, war das erste Gerät, das die Möglichkeit des Timestretching einem breiteren Anwenderkreis zugänglich machte.
Universal-Lexikon. 2012.